Wie kann es gelingen, mittels Additiver Fertigung und lokaler Refabrikation in der urbanen Elektromobilität Ressourcen zu schonen und neue Nutzungszyklen zu erschließen? Dies untersucht ein Konsortium aus Wissenschaft und Industrie im Projekt AddRE-Mo.
Laut einer Studie der Vereinten Nationen wird der Anteil der Weltbevölkerung, die im urbanen Umfeld lebt, von ca. 55 Prozent im Jahr 2018 auf ca. 70 Prozent im Jahr 2050 steigen. Insbesondere das erhöhte Verkehrsaufkommen im Personen- als auch im Lastentransport stellt die bestehende Infrastruktur vor neue Herausforderungen. Fahrräder mit elektrischem Antrieb können hier eine Lösung darstellen, wobei lokale Wertschöpfungsketten für die Sicherstellung der Einsatzfähigkeit immer notwendiger werden. Neben der Reparatur als vorübergehende Behebung von Stillständen gilt es darüber hinaus, deren langfristige Werterhaltung sicherzustellen.
Im Gegensatz zum konventionellen Produktlebenszyklus können Komponenten durch Refabrikation wiederhergestellt und somit ein weiterer, vollständiger Nutzungszyklus ermöglicht werden. Anstatt der derzeit zentral durchgeführten Aufarbeitung wird durch die Einbeziehung der additiven Fertigung eine lokale Refabrikation am urbanen Einsatzort der Mobilitätsträger ermöglicht. Um diesen neuen Lösungsansatz eingehend zu bewerten, sind ökonomische und ökologische Analysen notwendig. Ziel des Vorhabens AddRE-Mo ist daher die Konzeptionierung und pilothafte Umsetzung ressourceneffizienter Werterhaltungsnetzwerke für die urbane Elektromobilität der Zukunft. Durch eine bedarfsgerechte Analyse und Entwicklung werden geschlossene Produktkreisläufe für Komponenten der urbanen Elektromobilität unter Einbeziehung der Refabrikation und Additiven Fertigung erprobt. Hierdurch wird die Ressourceneffizienz über das gesamte Produktleben erhöht und eine Entkopplung von Ressourcenverbrauch (Rohstoffe, Energie, Arbeitsaufwand etc.) sowie wachsender Produktnachfrage erzielt.
Projektpartner
Die Leitung des Projektkonsortiums obliegt dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Weitere Partner sind Electric Bike Solutions GmbH, Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V. und Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH.
Projektlaufzeit
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren (07/2019 - 06/2022).
Förderung
AddRE-Mo wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Innovative Produktkreisläufe (ReziProK)“ im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung – FONA3“ gefördert.
Website
Rückblick
September 2022 | Veröffentlichung Studie "Additive Refabrikation in der Elektrofahrradbranche"
September 2022 | Abschlussevent
Juli 2022 | AddRE-Mo Webinar „Additive Refabrikation in der Elektrofahrradbranche“
März 2022 | Nachhaltige urbane Mobilität: 3D-Druck macht's möglich
2020 | Studie zur Nachhaltigkeit von Elektrofahrrädern
Dezember 2020 | Zukunftstrend nachhaltige Elektrofahrräder? - Online-Workshop
März 2020 | Umfrage zu Elektrofahrrädern
Herzlich Willkommen im UCB-Team: Dr. Viktor Klein
2019 | Frankfurt: Projekt AddRE-Mo bei ReziProK-Konferenz präsentiert
September 2019 | Bayreuth: Kick-Off