Lignocellulose für nachhaltige Filtertechnologie (LigNaFi)

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Hintergrund

Die holzbasierte Bioökonomie bietet vielfältige Lösungen für Anwendungen und Produkte auf der Basis des nachwachsenden Rohstoffs Holz. Vor allem qualitativ schlechtere Sortimente, die sich nicht für die Erzeugung von Schnittholz eignen, sowie Resthölzer aus der holzverarbeitenden Industrie können aufgeschlossen und in die Bestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin zerlegt werden. Diese bieten ein nahezu unerschöpfliches Potenzial.

Es existieren bereits vielversprechende Ansätze in der Forschung, jedoch gibt es bislang wenige konkrete Umsetzungen im wald- und holzreichen Land Bayern. Erste Projekte haben jedoch gezeigt, dass viele Industriezweige als potenzielle Abnehmer vorhanden sind.

Ein möglicher Einsatzbereich für Lignocellulose liegt im Bereich der Filtertechnologien. Viele Filter werden nach wie vor aus fossilen Polymeren hergestellt, doch es gibt Bestrebungen, dies zu ändern. Künftig sollen vermehrt Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen oder Filtermaterialien aus Nanocellulose verwendet werden. Für die Umwelt haben sie deutliche Vorteile.

Dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft entsprechend sollen im Rahmen des Projektes auch Wiederaufbereitung, Recyclingfähigkeit und Entsorgung der Filter berücksichtigt werden. Die Verwendung von Lignocellulose zur Filterherstellung stellt eine alternative Nutzung zur energetischen Verwertung dar, erhöht die Wertschöpfung und leistet einen wertvollen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und der Kaskadennutzung. 

Darüber hinaus unterstützt dieser neue Einsatzbereich den dringend notwendigen Waldumbau, nachdem die bisherige Verwendung durch die Papier- und Zellstoffindustrie rückläufig ist. Nicht zuletzt trägt die Substitution von Filtermaterialien auf Basis fossiler Rohstoffe in Form von Defossilisierung der Wirtschaft und Dekarbonisierung der Atmosphäre auch zum Klimaschutz bei.

Projektziel

Die Ziele des Projektes sind:

  • Erfassung des Spektrums von aktuell im Bereich „Umweltschutz“ eingesetzten Filtertechnologien und deren Anwendungsbereiche. Dieses reicht von Filtern für die Wasseraufbereitung über Luftfilter bis hin zu Filtern für die Medizintechnik.
  • Analyse der Anwendbarkeit von Lignocellulose als alternativem Ausgangsstoff für Filter unter Berücksichtigung der jeweiligen technologischen Anforderungen und der Möglichkeiten zur Wiederaufbereitung, Recyclingfähigkeit und Entsorgung. Hierbei wird Bayern als Produktions- und Anwendungsstandort betrachtet.
  • Transfer von Wissen und Projekt-Ergebnissen und die Vernetzung der relevanten Akteur:innen im Rahmen eines Workshops. Hierzu werden geeignete Vertreter:innen der Produktions- und Anwenderseite kontaktiert.

Rückblick

20.01.2025: Kick-Off

Konsortium

Umweltcluster Bayern

Cluster Forst & Holz

Förderung und Projektlaufzeit

LigNaFi wird im Rahmen der Förderinitiative „Cross-Cluster Bayern“ durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Das Projekt läuft im Zeitraum vom 01.01.2025 - 31.12.2025.