Wie kann es gelingen, mittels additiver Fertigung und Refabrikation in der urbanen Elektromobilität Ressourcen zu schonen? Dies untersucht das Projekt AddRE-Mo, dessen Kick-Off am 24.09.2019 in Bayreuth stattfand.
Laut einer Studie der Vereinten Nationen wird der Anteil der Weltbevölkerung, die im urbanen Umfeld lebt, von ca. 55 Prozent im Jahr 2018 auf ca. 70 Prozent im Jahr 2050 steigen. Insbesondere das erhöhte Verkehrsaufkommen im Personen- als auch Lastentransport stellt die bestehende Infrastruktur vor neue Herausforderungen. Lastenräder mit elektrischem Antrieb können hier eine Lösung darstellen, wobei lokale Supply Chains für die Sicherstellung der Einsatzfähigkeit der Mobilitätsträger immer notwendiger werden. Neben der Reparatur als vorübergehende Behebung von Stillständen gilt es darüber hinaus, deren langfristige Werterhaltung sicherzustellen. Im Gegensatz zum konventionellen Produktlebenszyklus kann durch die Refabrikation als Werterhaltungsstrategie der durch Verschleiß reduzierte Abnutzungsvorrat vollständig wiederhergestellt und somit ein weiterer, vollständiger Nutzungszyklus ermöglicht werden. Anstatt der derzeit zentral durchgeführten Refabrikation in dafür spezialisierten Unternehmen kann durch die Einbeziehung der Additiven Fertigung eine lokale Refabrikation ermöglicht werden. Um diesen neuen Lösungsansatz eingehend bewerten zu können, sind jedoch ökonomische und ökologische Analysen notwendig.
Ziel des Vorhabens AddRE-Mo ist daher die Konzeptionierung und pilothafte Umsetzung ressourceneffizienter Werterhaltungsnetzwerke für die urbane Elektromobilität der Zukunft. Durch eine bedarfsgerechte Analyse und Entwicklung werden lokale Werterhaltungsnetzwerke und geschlossene Produktkreisläufe für Komponenten der urbanen Elektromobilität unter Einbeziehung der Refabrikation und Additiven Fertigung erprobt. Hierdurch wird die Ressourceneffizienz über das gesamte Produktleben erhöht. AddRE-Mo steht für "Werterhaltungsszenarien für urbane Elektromobilitat der Personen und Lasten durch additive Fertigung und Refabrikation". Der Umweltcluster Bayern ist Teil des Projektkonsortiums unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Weitere Partner sind das Wuppertal Institut, die Electric Bike Solutions GmbH sowie die O.R. Lasertechnologie GmbH. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren (
Foto: Fraunhofer IPA.