Eine Lösung unseres Mitglieds Ammerseewerke gKU, Leuchtturmgewinner 2016.

Das Projekt „Industrieabwasser als Treibstoff für die Kläranlage Ammersee durch den Einsatz stoffstromspezifischer Behandlungstechnologien“ ist als intelligente Antwort auf die Herausforderungen einer mit Produktionsausweitung einhergehenden Mengenerhöhung an Industrieabwasser initiiert worden. Das Projekt nimmt die größeren Mengen an Abwasser auf und resultiert in einer zusätzlichen Stromproduktion und einem reduzierten Ausstoß an Treibhausgasen. Es erlaubt dem Industrieunternehmen und seinen Mitarbeitern somit auch, an dem aktuellen Standort weiter zu produzieren.

Dieses Projekt wurde mit dem Umweltcluster Leuchtturm 2016 ausgezeichnet. Durch die Auszeichnung  wird die Zusammenarbeit verschiedener Projektbeteiligter (Industrie, Beratung, Kommunalunternehmen) prämiert die gemeinsam eine Abwasserbehandlung realisiert haben, die eine standortspezifisch nachhaltige und umweltfreundliche Lösung darstellt.

Problemstellung

Die Firma inge GmbH, Greifenberg ist Hersteller von anschlussfertigen Membranmodulen für die Trinkwasseraufbereitung. Bedingt durch Produktionserweiterungen sollte ab Ende 2014 das zusätzlich entstehende Industrieabwasser, das sich aus einem organischen Lösungsmittel und Glycerin zusammensetzt, über das Kanalsystem der Kläranlage Ammersee zugeleitet werden.

Lösungsansatz

Bei einem gemeinsamen Gespräch im Herbst 2013 mit den beiden beteiligten Verbänden Ammerseewerke gKU, AWA-Ammersee sowie dem Abwasserproduzenten inge GmbH und dem Ingenieurbüro GFM Beratende Ingenieure GmbH wurde deutlich, dass das hochkonzentrierte Abwasser bei einer Transportentfernung von nur 2 km sinnvollerweise separat in Tanklastzügen abgeholt und auf der Kläranlage anaerob behandelt werden sollte. Zur Realisierung dieser Projektidee wurden zunächst Laborversuche durchgeführt, um die Unschädlichkeit des Abwassers sowie das Gasbildungspotenzial zu untersuchen.

Projektbeschreibung

Die Kläranlage Ammersee verfügt über zwei seriell geschaltete, mesophil betriebene Faulbehälter. Der dritte Faulbehälter wurde in den 90er Jahren nach dem Bau der beiden neuen Behälter stillgelegt. Die bau- und maschinentechnischen Begutachtungen haben gezeigt, dass dieser dritte Behälter nach geringfügigen Sanierungsarbeiten wieder in Betrieb genommen werden kann, um die beiden anderen Reaktoren zu entlasten und insbesondere, um Kapazität für die anaerobe Mitbehandlung des Abwassers der inge GmbH zu schaffen. Zudem mussten noch Anlieferungs-Tanks errichtet werden und die Leistung der Faulgasverwertung war anzupassen, indem eine höhere BHKW-Leistung installiert wurde.

Weitere Informationen erhalten Sie im Flyer (PDF) .

Projektträger

Projektpartner