Bei der gut besuchten Abschlussveranstaltung am 12. November 2024 im Umweltbildungszentrum in Augsburg kamen mehr als 50 Teilnehmer zusammen, um sich nicht nur über die Projekterfolge zu informieren, sondern auch in einer inspirierenden „Zukunftswerkstatt“ gemeinsame Visionen für eine nachhaltige Region Augsburg 2050 zu entwickeln.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte und vom Umweltcluster Bayern koordinierte Projekt „reGIOcycle“ steht nach fast fünfjähriger Laufzeit vor der erfolgreichen Beendigung. Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Christian Laforsch von der Universität Bayreuth zum Thema Mikroplastik in der Umwelt.
Der Umweltcluster Bayern konnte durch reGIOcycle in enger Zusammenarbeit mit kommunalen Partnern aus der Stadt Augsburg, den Nachbarlandkreisen, mittelständischen Unternehmen – darunter das Clustermitglied Landpack – sowie den Universitäten Stuttgart und Augsburg und dem Fraunhofer IWKS wichtige Erfolge in den Bereichen Vermeidung, Substitution und Verwertung von Kunststoffen erzielen.
Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung des „Augsburger Bechers“, ein innovatives Mehrwegbechersystem für Kaltgetränke, das nicht nur in der Augsburger Innenstadt, sondern auch bei bedeutenden Veranstaltungen wie der Kanu-WM 2022, dem Modular Festival und den Augsburger Nächten zum Einsatz kam. Der Umweltcluster Bayern begleitete diese Initiative intensiv – durch konzeptionelle Unterstützung, Umfragen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit.
Im Projekt reGIOcycle hat der Umweltcluster Bayern auch eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Bioabfallqualität in der Region Augsburg übernommen. In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Stadt und der Wissenschaft wurden im Rahmen des Citizen Innovation Labs die Ursachen für Fehlwürfe – insbesondere durch Kunststoffabfälle wie Plastiktüten – in Großwohnsiedlungen analysiert. Zudem wurden Sortieranalysen für Biomüll beauftragt und durchgeführt, um gezielt gegen die Fehlwürfe vorzugehen. Durch Informationskampagnen und Workshops gelang es, das Bewusstsein für die richtige Trennung von Bioabfällen zu stärken und damit die Teilnahme an der bundesweiten #biotonnenchallenge 2023 erfolgreich zu unterstützen – bei der der Partnerlandkreis Aichach-Friedberg den ersten Platz belegte und eine signifikante Verbesserung der Bioabfallqualität in den untersuchten Gebieten erzielt wurde.
Gemeinsam mit den Partnern aus der Forschung wurden im Projekt zudem konkrete Produkte entwickelt, wie eine Version des „Augsburger Bechers“ aus Biokunststoff sowie der Abfallbehälter „BiOTONi nature“. Letzterer besteht nicht nur ebenfalls aus einem Biokunststoff des Projektpartners Tecnaro, sondern enthält auch biogene Füllstoffe, deren Eigenschaften von den wissenschaftlichen Projektpartnern Fraunhofer IWKS und dem Institut für Kunststofftechnik erforscht und weiterentwickelt wurden.
Alfred Mayr, Geschäftsführer des Umweltclusters Bayern, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Durch reGIOcycle konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern innovative Ansätze zur Reduzierung von Kunststoffabfällen in der Region Augsburg entwickeln und umsetzen. Unsere Aufgabe als Umweltcluster war es, Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zusammenzubringen und den Wissenstransfer zu fördern. Die erzielten Erfolge – wie die Erprobung des 'Augsburger Bechers' und die deutliche Verbesserung der Bioabfallqualität – zeigen eindrucksvoll, dass regionale Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung ist.“
Weitere Informationen zum Projekt und den erzielten Ergebnissen finden Sie auf der unserer Projektseite und auf der Website des Projektes.
v.l.: Reiner Erben – Umweltreferent der Stadt Augsburg
Dr. Klaus Metzger – Landrat Aichach-Friedberg
Nadine Pannicke-Prochnow - Koordinatorin des Querschnittsvorhabens Stadt-Land-Plus am Umweltbundesamt
Maic Verbücheln - Deutsches Institut für Urbanistik (Projektpartner und Moderator)
Hubert Kraus – Stellvertretender Landrat Augsburg
Foto: Stephanie Manis, UCB