Am 21. Juni 2024 fand im Rahmen der Webinarreihe „Das Webinar am Freitag – Impulse für Transformation“ ein Online-Seminar mit dem Fokus auf „Alternative Ausgangsmaterialien für ressourcenschonendes Wirtschaften“ statt.
Diese Veranstaltung, organisiert von Bayern Innovativ, legte den Schwerpunkt auf Methoden und Strategien zur Verbesserung der Ressourceneffizienz und deren Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
Die zur Verfügung stehenden Ressourcen schrumpfen. Der Earth-Overshot-Day fällt fast jedes Jahr auf ein früheres Datum. Als Ressourceneffizienz wird die möglichst effektive und schonende Nutzung von Rohstoffen und Energie definiert. Ziel ist es, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. Dies führt nicht nur zu Kosteneinsparungen und Umweltschutz, sondern erhöht auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
Laura Jantz-Klinkner, Vertreterin des Umweltcluster Bayern, präsentierte im Webinar die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) und die Rolle von Ressourceneffizienz für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Sie stellte die drei Basisstrategien der Nachhaltigkeit vor: Konsistenz (Substitution von Ressourcen zur Vereinbarkeit von Natur und Technik), Suffizienz (Absolute Einsparung von Ressourcen durch Reduktion von Produktion und Konsum) und Effizienz (Weniger Ressourceneinsatz bei gleicher Leistung bzw. Leistungssteigerung bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz).
Bezüglich der Bioökonomie in Bayern erläuterte sie die Vision einer nachhaltigen Transformation, in der fossile Rohstoffe durch biogene Alternativen ersetzt und Kreislaufwirtschaft als wesentlichen Bestandteil integriert wird. Prognosen deuten auf einen weltweiten Umsatzanstieg der Bioökonomie bis 2050 hin.
Anschließend stellte Willy Hammer von der Hammer GmbH seine Firma vor. Dort werden nachhaltige Materialien wie Akustik- und andere Dämmmaterialien aus Reststoffen der Agrarwirtschaft entwickelt. Hammer betonte das Marktpotenzial nachhaltiger Baumaterialien und ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. Die von der Hammer GmbH produzierten Panels bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien wie Styropor und tragen zur Ressourcenschonung bei. Gleichzeitig werden ungenutzte, oft günstige Reststoffe noch sinnvoll als Rohstoff weiterverwendet.
Mit diesem Thema beschäftigt sich auch das Interreg Europe Projekt CEFoodCycle, in dem der Umweltcluster Projektpartner ist. Im Projekt wird Lebensmittelabfällen und der Entsorgung wertvoller Reststoffe wie Treber, Hefen, abgelaufenen Getränken und Kleie mittels künstlicher Intelligenz der Kampf angesagt. Aus vielen dieser Reste können noch weitere großartige Produkte wie Brot, Chutneys und Proteinpulver erzeugt werden.
Das Webinar bot auch die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung. Teilnehmer konnten sich über Good-Practice-Beispiele informieren und diskutieren. Zudem wurden die vielfältigen Unterstützungsangebote des Umweltcluster Bayern hervorgehoben, die Unternehmen bei der Umsetzung von Ressourceneffizienzstrategien unterstützen.
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass Ressourceneffizienz nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Durch den Einsatz alternativer Materialien und innovativer Technologien können Unternehmen nicht nur ihre Umweltbilanz verbessern, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen.