Eine Lösung unseres Mitglieds GFM Bau- und Umweltingenieure GmbH, Leuchtturmgewinner 2020.

Eine Synergie aus systematischer Instandsetzung und nachhaltigem Optimierungspotential.

Titelbild neu Logo 2Es gibt keine digitalen, automatisierten und standardisierten Bewertungsverfahren mit Ableitung von Sanierungsstrategien für Pump- und Sonderbauwerke in der Kanalinfrastruktur. In diese Lücke stößt das Projekt DISS beim AmperVerband. Eine langfristig angelegte Sanierungsstrategie basiert dabei synergetisch auf systematischer Instandsetzung und nachhaltigem Optimierungspotential. Durch diesen innovativen Ansatz erhält der AmperVerband eine Empfehlung für alle Pump- und Sonderbauwerke. Die neue Sanierungsstrategie bietet grundlegende Informationen und Hinweise für Investitionsentscheidungen sowie für die vorbeugende Instandhaltung. Besonders zu betonen ist, dass das Projekt aus der Praxis angestoßen wurde und sukzessive weiter entwickelt wird. Gerne zeichnen wir diesen innovativen Ansatz mit dem Umweltcluster Leuchtturm 2020 aus.

Ausgangslage

Auf dem Weg des Abwassers, von der anfallenden Stelle bis zur Einleitung in den Vorfluter, stellen Pumpwerke wichtige Knotenpunkte der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur dar. Zugleich sollen sie die Nachhaltigkeitsaspekte der Siedlungsentwässerung auf ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Ebene erfüllen. Schadhafte Pumpwerke bedeuten demnach nicht nur ein Gefährdungspotential für Boden und Grundwasser, sondern auch für das Betriebspersonal während Wartungs- und Reinigungsarbeiten. Während beim Kanalnetz normierte Bewertungsverfahren verfügbar sind, aus welchen eine Prioritätenliste zur Bestimmung der Sanierungsdringlichkeit abgeleitet werden kann, gibt es für Pumpwerke wegen ihrer wesentlich größeren Komplexität und dem daraus resultierenden vielfältigen Schadensspektrum nichts Vergleichbares.

Lösungsansatz

Zu den Anlagen der Schmutzwasserbeseitigung des AmperVerbandes gehören auch 61 Pumpwerke. Fast die Hälfte davon ist 35 Jahre oder noch älter. Um rechtzeitig Handlungsbedarf zu erkennen sowie Art und Umfang einschätzen und priorisieren zu können, hat sich der AmperVerband in Kooperation mit dem Ingenieurbüro GFM Bau- und Umweltingenieure dazu entschlossen, eine langfristig ausgelegte Sanierungsstrategie für seine Pumpwerke erstellen zu lassen. Ziel war es, anhand der von GFM entwickelten digitalen Integralen Sanierungs-Strategie (DISS), die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen hinsichtlich deren Dringlichkeit und für jedes Pumpwerk einzeln in einer, unter nachhaltigen und wirtschaftlichen Aspekten gesehenen, optimalen Reihenfolge festzulegen.

Beschreibung

Im Jahr 2017 wurde von fachkundigen Ingenieuren der GFM an elf Schmutzwasserpumpwerken eine systematische und detaillierte Objektbegutachtung durchgeführt. Die ermittelten Schäden wurden den Schadenskategorien Bautechnik, Maschinentechnik, Betriebstechnik, Energieverbrauch, Betriebssicherheit und Arbeitssicherheit zugeordnet und gemäß deren Schadstärke und potentiellen Auswirkungen in Einzelschadensklassen eingeteilt. Um zu gewährleisten, dass gravierendere Schäden entsprechend ihrer Schadensrelevanz in der Bewertung berücksichtigt werden, findet eine Zuordnung zu Einzelschadenszahlen statt. Ein Gewichtungsfaktor sorgt weiterhin dafür, dass Schäden der Schadenskategorie Arbeitssicherheit höher in die Bewertung eingehen als beispielsweise Schäden der Bautechnik. Am Ende der Bewertung wird jedes Pumpwerk einer Objektklasse zugeteilt, die eine Vergleichbarkeit des Ist-Zustandes der Pumpwerke ermöglicht und zugleich den zeitlichen Handlungsbedarf vorgibt. Abgerundet werden die vorausgegangenen Schritte der Bestandsaufnahme und Bewertung durch die Festlegung von konkreten Sanierungsmaßnahmen für diejenigen Pumpwerke, deren Objektklasse einen dringenderen Handlungsbedarf beschreibt.

Besonderheiten

Die von GFM entwickelte Datenbank überzeugt in der Flexibilität des kundenspezifischen Ausführungsstandards, den Möglichkeiten zum Einsatz im Außendienst und der Justierung der Bewertungsparameter an die Erfordernisse der Anlagenbetreiber. Dem AmperVerband wurde nach Projektabschluss die Datenbank überlassen, um die Schäden der weiteren 50 Pumpwerke dokumentieren und durch eigenes fachkundiges Personal bewerten zu können. Allmählich entwickelte sich ein vielseitiges Werkzeug für eine langfristig ausgelegte, strukturierte Sanierungsplanung. Die objektive Bewertung der ermittelten Schäden und die daraus abzuleitende Dringlichkeit zu deren Behebung resultieren in einer Prioritätenliste, die in absteigender Reihenfolge Rückschlüsse auf den bevorstehenden Sanierungsumfang und das Bilden von Sanierungsabschnitten zulässt.

Flyer

Weitere Informationen finden Sie im Flyer zum Leuchtturmprojekt "Entwicklung einer digitalen Integralen-Sanierungs-Strategie (DISS) für Abwasserpumpwerke beim AmperVerband" (PDF).

Projektträger

AV Logo komplett RGB  AmperVerband
  Josef-Kistler-Weg 20
  82140 Olching
 

 

Projektpartner

GFM Logo A kurz  GFM Bau- und Umweltingenieure GmbH
  Akademiestraße 7
  80799 München