Mit den treffenden Worten „Gekommen um zu Bleiben!“ beschrieb 2020 das Umweltbundesamt die Gruppe der Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, die so genannten PFAS.
Diese sind industriell hergestellte Stoffe, die nicht in der Natur vorkommen, aber in vielen unserer Alltagsgegenständen und Stoffen enthalten sind. Es gibt mehrere tausend verschiedener PFAS mit wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften. Das macht sie zu beliebten Inhaltsstoffen beispielsweise in Farben, Feuerlöschschäumen, Funktionskleidung oder in der Fahrzeug- und Bauindustrie.
PFAS verbleiben sehr lange in der Umwelt, werden dort praktisch nicht abgebaut und wurden in der Luft, in Böden und im Trinkwasser nachgewiesen. Dort bedrohen sie nicht nur die Lebensräume durch ihre teilweise giftigen Auswirkungen, sondern auch die menschliche Gesundheit. Sie sind also ein dauerhaftes Problem.
Die Sanierung von PFAS-Schadensfällen beispielsweise von kontaminiertem Gelände oder Gewässern gestaltet sich sehr aufwendig und technisch anspruchsvoll. Dies zeigte sich auch bei der vom Umweltcluster Bayern zu diesem Thema organisierten Fachveranstaltung „Sanierung von PFAS-Schadensfällen: Rahmenbedingungen, Instrumente und Praxisbeispiele“ am 22. September 2022. Hier tauschten sich Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu den neuesten Entwicklungen aus.
Eröffnung der Tagung durch den Leiter des Arbeitskreises Mikroverunreinigungen des UCB Dr. Alexander Poser (R+H Umwelt). Quelle: Umweltcluster Bayern
Dass das Thema eine große gesellschaftliche und politische Relevanz aufweist und damit auch ein dringender Handlungsbedarf zur Regulierung des Einsatzes und zum gezielten Austrag der Stoffe aus der Umwelt besteht, betonte auch der Bundestagsabgeordnete der Wahlkreise Freising, Pfaffenhofen und Schrobenhausen Leon Eckert vom Bündnis 90/Die Grünen in seiner Videoansprache. Auch der Bürgermeister der Stadt Schrobenhausen Herr Harry Reiser hob die dauerhafte Aktualität der PFAS-Problematik hervor.
Die in der gut besuchten Veranstaltung präsentierten Praxisbeispiele von Mitgliedern des Umweltcluster Bayern zeigten anhand konkreter Sanierungsprojekte Lösungen für die Problematik von PFAS-Schadensfällen auf. Es ergab sich ein wichtiger Austausch zwischen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Behördenvertreterinnen und -vertretern zur Regulation der Verwendung von PFAS und zu Grenzwerten der Stoffe in der Umwelt.
Der Umweltcluster Bayern wird dieses Thema weiterhin verfolgen und den Austausch darüber in seinem fachlich kompetenten Netzwerk mit allen daran Interessierten und davon Betroffenen fördern. Die Veranstaltung fand bei unserem Mitglied BAUER Resources GmbH in Schrobenhausen statt. Hier finden Sie die Pressemitteilung von BAUER zur Veranstaltung (PDF).