Der Umweltcluster Bayern, die bwcon GmbH und die Technische Hochschule Rosenheim stellten die Erkenntnisse aus dem Interreg Alpine Space Projekt CIRCULAR4.0, das zum Oktober 2022 ausläuft, im Rahmen des diesjährigen Circular Futures Festivals am 14. September 2022 vor.

CIRCULAR4.0 hat das Ziel verfolgt, das Wissen von Unternehmern zu erweitern und deren Aufmerksamkeit auf die Konzepte der Circular Economy zu lenken, eine Reihe von Werkzeugen zu entwickeln und zu testen, um so mit den digitalen Technologien den Übergang zur Kreislaufwirtschaft fördern zu können. Das Projekt hat dabei geholfen, Kreislaufwirtschaft in KMU mithilfe von Digitalisierung einzuführen und diese effektiver zu gestalten. Zu diesem Zweck wurden Werkzeuge entwickelt, die Unternehmen bei der Transformation helfen können. Auf Circular40.eu sind u.a. Reifegradmodelle zur Einschätzung zirkulärer und digitaler unternehmerischer Potenziale sowie Lerninhalte zur Circular Economy zu finden. Insgesamt wurden im Rahmen von CIRCULAR4.0 über 200 Unternehmen im Alpenraum auf ihrem Transformationspfad unterstützt.

Graphic Recording Festival

Graphic recording der Session. Quelle: Circular Futures Festival

Die gesammelten Erfahrungen aus der Akquise und der Unterstützung dieser über 200 kleinen und mittelständischen Unternehmen konnten die deutschen Projektpartner gemeinsam mit den jeweiligen Expert:innen, Dr. Sonja Eser, Dr. Susanne Steinhauer und Prof. Dr. Bernhard Kölmel, in Form eines kurzen Inputs und im Rahmen einer Paneldiskussion mit dem Publikum teilen und die Erkenntnisse diskutieren. Die Session der drei Projektpartner mit dem Namen „How to zirkuläre Transformation für KMU – Digitalisierung mitdenken? lud die über 800 Online-Teilnehmer:innen der hybriden Veranstaltung, organisiert im Rahmen des Reallabors „Circular Futures“ von Project Together, dazu ein, aus den Erfahrungen aus dem EU-Projekt CIRCULAR4.0 zu lernen.

Zentrale Erkenntnisse der Expert:innen waren u.a. dass das Bewusstsein für das Thema „Circular Economy“ bei vielen KMU noch wenig bis gar nicht vorhanden ist. Gleichzeitig ist die Überforderung bei den zu erwartenden Regulierungen auf EU-Eben groß. Prof. Kölmel fordert parallel zu „Digital Hubs“ die in der Vergangenheit umgesetzt wurden sog. „Circular Hubs“ zur Vernetzung und Unterstützung von KMU bei der Transformation. Er konnte zudem feststellen, dass Unternehmen die in der digitalen Transformation bereits weit vorangeschritten sind, ebenfalls eine stärkere zirkuläre Ausrichtung vorweisen konnten. Seine Vermutung ist, dass die Kompetenz, Transformationsprozesse innerhalb des Unternehmens zu gestalten bereits vorhanden ist und sich diese nun ebenso auf die „grüne Transformation“ anwenden lässt. Grundsätzlich stehen die kleinen und mittleren Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg aber noch ganz am Anfang der zirkulären Transformation und können somit große Potenziale heben, wenn sie diesen Prozess mit einer digitalen Transformation „zusammen denken“.

Der Unterstützungsbedarf ist groß, aber dank des Projekts CIRCULAR4.0 ist nun nicht nur der Umweltcluster Bayern, sondern 14 weitere Projektpartner im Alpenraum, kompetenter Ansprechpartner für eine erste Analyse des eigenen zirkulären Reifegrads sowie für die Vernetzung mit Expert:innen und weiteren Unternehmen, die sich auf den Weg machen die Chancen der Circular Economy insbesondere im Angesicht der Energie- und Ressourcenkrise für sich zu nutzen. Bei Interesse an den Projektergebnissen oder an Unterstützung für die eigene zirkuläre Transformationen, wenden Sie sich gerne an Projektreferentin des Projekts CIRCULAR4.0 Dr. Eva Schichl.

Wir haben uns sehr gefreut und sind sehr dankbar über die Chance, beim diesjährigen Circular Futures Festival dabei gewesen sein zu dürfen. Keine andere Veranstaltung schafft es die deutsche „Circular Economy Community“ vollständig in einen virtuellen Raum zusammen zu bekommen. Die Inhalte, die von den Teilnehmer:innen über Community-Sessions selbst gestaltet werden können, sind dieses Jahr wieder so divers und abwechslungsreich gewesen und haben es geschafft einen lebendigen Diskurs zu erzeugen. Wir sind froh mit CIRCULAR4.0 ein Teil davon gewesen zu sein.

Zum Projekt

Förderprogramm und Projektlaufzeit

CIRCULAR4.0 ist ein Projekt des EU-Programms Interreg Alpine Space. Das übergeordnete Ziel des Alpenraumprogramms ist es die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Alpenregion durch gemeinsame, interregionale Aktivitäten zu steigern. Es wird durch den europäischen Fond für regionale Entwicklung (European Regional Development Fund) kofinanziert. Das Projekt hat eine Laufzeit von 01.10.2019 bis 31.10.2022.


Konsortium und Partnerländer


Der Umweltcluster Bayern ist einer von 15 Projektpartnern aus fünf Ländern.
Führender Partner:

  • Tehnološki park Ljubljana d.o.o., Slowenien

Weitere Projektpartner:

  • Technische Hochschule Rosenheim, Deutschland
  • Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft GmbH, Österreich
  • Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH, Österreich
  • Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH, Österreich
  • Veneto Innovazione S.p.A., Italien
  • Grand E-nov, Frankreich
  • Auvergne-Rhône-Alpes Entreprises, Frankreich
  • Institut Jožef Stefan, Slowenien
  • Fondazione Torino Wireless, Italien
  • Confindustria Bergamo, Italien
  • Camera di Commercio Industria Artigianato e Agricoltura di Venezia Rovigo, Italien
  • Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V., Deutschland
  • RISINGSUD - Agence de développement économique de la région Sud Provence-Alpes-Côte
    d’Azur, Frankreich
  • bwcon GmbH, Deutschland